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Coswig - Wohngebiet Dresdner Straße

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(© Stadtverwaltung Coswig)

Rückbau Breite Straße 5 a-f

Rückbau Breite Straße
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(© Architektengemeinschaft Dr. Braun & Barth)

Frei- und Spielraum nach Rückbau Breite Straße 5 a-f

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(© Architektengemeinschaft Dr. Braun & Barth)

neuer Durchgang nach Rückbau Breite Str. 6e und 8a

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(© Wohnungsgenossenschaft Coswig/Sachsen eG)

Terrassenhaus Breite Straße 2 a-c

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(© Stadtverwaltung Coswig)

Rückbau Radebeuler Str. 4 a+b für Sitzstufenanlage

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(© Stadtverwaltung Coswig)

Gebietsmitte Sitzstufenanlage Radebeuler Straße

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(© Architektengemeinschaft Dr. Braun & Barth)

Gebietsmitte Baumreihen Abbruchhügel Sitzstufenanlage Radebeuler Straße

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(© Architektengemeinschaft Dr. Braun & Barth)

neuer grüner Wohnhof nach Rückbau Breite Straße 9 a-f

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(© Architektengemeinschaft Dr. Braun & Barth)

neue Spielfläche für viel Bewegung nach Rückbau Kötzschenbrodaer Straße 4 a-f

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(© Stadtverwaltung Coswig)

komplexer Umbau Silhouettenhaus Lößnitzstraße 21-43

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(© WGC Coswig)

komplexer Umbau Mehrgenerationenwohnen Am Mittelfeld

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(© Stadtverwaltung Coswig)

Fassadengestaltung Kötzschenbrodaer Straße 5 a-c

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(© Stadtverwaltung Coswig)

Fassadengestaltung mit integrierten Artenschutz für Fledermäuse und Mauersegler Kötzschenbrodaer Straße 6 a

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(© Stadtverwaltung Coswig)

Neue Spielwelten Kletterkugel Lindenauer Straße

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(© Stadtverwaltung Coswig)

Neue Spielwelten Bewegungsparcous nach Rückbau Breite Straße 9 a-f

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(© Stadtverwaltung Coswig)

Anbau Musikschule Radebeuler Straße 10

Das Wohngebiet „Dresdner Straße“ ist das größere der beiden Wohngebiete im Coswiger Stadtgebiet, die mit den Wohnungsbauprogrammen der DDR errichtet wurden. 3.220 Wohnungen der beiden großen Wohnungsunternehmen Wohnbau- und Verwaltungs GmbH und Wohnungsgenossenschaft Coswig/Sachsen eG wurden hier gebaut. Zur Wendezeit lebten hier ca. 8.000 Menschen, ein Drittel der Einwohner Coswigs. Im Jahr 2005 waren es nur noch etwa 5.300 Menschen. Die notwendigen Umbau- und Gestaltungsmaßnahmen wurden nach der Wende zunächst aus dem Programm „Weiterentwicklung großer Neubaugebiete“ (St-Weng) gefördert. In den ersten 10 Jahren nach der Wende war jedoch die Nachfrage nach Wohnungen in Großwohnsiedlungen sehr gering und die gleichzeitig schrumpfenden Bevölkerungszahlen hatten einen enormen Leerstand von bis zu 23 % zur Folge. Es musste dringend gegengesteuert werden, um das Gebiet als wesentlichen Wohnstandort der Stadt zu erhalten und dabei nachhaltig weiter zu entwickeln. Ziele waren die Anpassung an den Wohnflächenbedarf und eine erhebliche strukturelle Verbesserung des Wohnumfeldes. So entstand das erste Stadtentwicklungskonzept (SEKO) im Jahr 2007, welches mit Stufe 2 im Jahr 20212 nochmals fortgeschrieben wurde. Die in den SEKO`s verankerten Maßnahmen wurden in breitem Rahmen in den Gremien der Stadt diskutiert, es wurden Öffentlichkeitsinformationen durch Versammlungen und Presseartikel durchgeführt.

Die Programmaufnahme in das Förderprogramm Stadtumbau Ost erfolgte im Jahr 2007. Es wurden insgesamt 56 Einzelmaßnahmen durchgeführt und ca. 11 Mio EURO förderfähige Kosten investiert, die beiden Wohnungsunternehmen haben darüber hinaus noch erhebliche eigene Mittel in die Umbaumaßnahmen investiert.

 

Einzelmaßnahmen:

1. Komplettabbruch von Wohnblöcken und Schaffung neuer Freiräume:

In den Jahren 2010 bis 2013 wurden drei sechsgeschossige Hochhäuser (WBS 70) an der Südseite der Breiten Straße (Breite Str. 1a-f, 5a-f, 9a-f) mit insgesamt 216 Wohnungen komplett zurückgebaut, die technische Infrastruktur einschl. Fernwärmeversorgung wurden demontiert. Entstanden sind 3 großzügige Freiräume mit spannenden Spielplätzen entlang einer neuen Wegeverbindung.

2. Teilabbrüche für Durchgang im langen Wohnblock und neue Gebäudesilhouetten:

In einem ursprünglich ca. 250 m langen Wohnblock (Breite Str. 4-10) an der Nordseite der Breiten Straße wurde durch den Abbruch von 2 Hauseingängen ein 28 m breiter neuer Durchgang mit gestalteter Treppenanlage (über dem verbliebenen Kollektorgang) geschaffen. Beim Terrassenhaus (Lößnitzstr. 9a-c) wurde durch Teil-Etagenabbrüche, Grundrissänderungen und Terrassenanbauten eine neue spannende Silhouette geschaffen.

3. Gebietsmittelpunkt gestaltet mit Sitzstufenanlage aus Abbruchplatten:

An der Radebeuler Straße wurde aus Platten des dort abgebrochenen Wohnblocks (Radebeuler Str. 4 a+b) eine attraktive ca. 4 m hohe Sitzstufenanlage mit Holzplankenabdeckung und Rosenbepflanzung errichtet und auf einer ansteigenden Rampe aus mit Mutterboden abgedeckten Abbruchplatten, Baumreihen gepflanzt. Besonders die Schüler des gegenüberliegenden Gymnasiums nutzen die Stufen als Sitzgelegenheit und Treffpunkt.

4. Grüne Wohnhöfe

Die großen Innenhöfe wurden neugestaltet, es wurden Ruhezonen mit Bänken geschaffen, Spielplätze neu angelegt. Durch partielle Abbrüche wurden neue Zugänge zu den Höfen und Fußwegverbindungen hindurch angelegt und damit die fußläufigen Verbindungen im ganzen Gebiet erheblich erweitert und verbessert.

5. Neue Wohnformen durch komplexen Umbau

In den 120 m bzw. 175 m langen Wohnblöcken an der Straße Am Mittelfeld (Mehrgenerationswohnen) und an der Lößnitzstraße 21-43 (Silhouettenhaus) wurden durch partielle Abtreppungen und Aufstockungen sowie durch Balkonanbauten und Grundrissänderungen neue zukunftsweisende Wohnformen integriert.

6. Fassadengestaltungen

Fassadengestaltungen erfolgten mit Farbflächen wie z.B. am Gebäude Kötzschenbrodaer Str. 5a-c. Die erforderlichen Artenschutzmaßnahmen wie Fledermauskästen und Nisthilfen für Mauersegler wurden integriert.

7. Neu gestaltete Spielwelten

Im gesamten Gebiet entstanden durch Gebäudeabbrüche große, neu gestaltete Freiräume. Es wurden Wegeverbindungen und viele hochwertig gestaltete Spielplätze angelegt, z.B. die Kletterkugel an der Lindenauer Straße und der Bewegungsparcours nach dem Rückbau des Gebäudes Breite Straße 9 a-f.

8. Neubau/Anbau im Stadtumbau:

Im Frühjahr 2020 erfolgte die Fertigstellung des Neubaus der Musikschule des Landkreises Meißen als Anbau an die bestehende Grundschule Radebeuler Straße 10.

 

Durch die Städtebauförderung konnten wir das Erscheinungsbild des Wohngebietes Dresdner Straße und die Lebensqualität seiner Bewohner grundlegend verändern. Durch aktive Kommunikation haben wir eine breite Akzeptanz der Umbaumaßnahmen erreicht, selbst bei vielen vom Rückbau direkt Betroffenen. (Thomas Schubert, Oberbürgermeister Coswig)

Nach dem Rückbau von Gebäuden gibt es im Gebiet noch 1.573 Wohnungen, der Leerstand beläuft sich auf ca. 14 %. Es wurden bedarfsgerechter Wohnraum für alle Bevölkerungsgruppen geschaffen, sehr gut durchgrünte Freiräume und modern gestaltete Straßenräume realisiert. Die Wohngebäude im Gebiet wurden schon vor der Bewilligung von Städtebaufördermitteln von den Wohnungsunternehmen nachhaltig saniert. Durch den Rückbau von Wohngebäuden konnten Freiflächen gewonnen werden, die qualitativ hochwertig gestaltet und durch Verbindungswege gut miteinander verbunden sind. Die Durchgrünung des Gebietes und die Schaffung von Belüftungsschneisen hat den Wohnwert im Gebiet stark erhöht. Vor allem durch die vielen hochwertig gestalteten Spielräume ist das Gebiet ein Anziehungspunkt für junge Familien mit Kindern. Das Wohngebiet Dresdner Straße hat sich durch die Städtebaufördermaßnahmen zu einem schönen, stabilen und lebenswerten Wohnungsstandort in Coswig entwickelt.

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